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Leserbrief zum Thema Lichtverschmutzung

Zum Artikel >>Expertin kritisiert Beleuchtung<< in der Wertheimer Ausgabe vom 26.Oktobrt 2019.

Wir fordern einen gewissenhaften Umgang mit dem Thema Licht

Der Fachvortrag von Sabine Frank im Arkadensaal am 24.Oktober 2019 hat uns begeistert und wir haben uns spontan dazu entschlossen, den >Beleuchtungswahnsinn< einzudämmen. Zur Zeit bildet sich eine engagierte Gruppe, die sich mit dem Thema Lichtverschmutzung beschäftigt. Wer sich auch für dieses Thema ernsthaft interessiert beziehungsweise sein Engagement einbringen möchte, ist herzlich willkommen.

Uns war – wie sicherlich vielen anderen – nicht bewusst, welcher Schaden durch künstliches Licht entsteht. Auch wir haben im privaten Bereich beleuchtet. Dieses Weihnachten wird es keine Lichterkette im Außenbereich geben und wir gönnen uns den Luxus, dass es bei uns nachts fast dunkel bleibt. Den Bewegungsmelder an der Türe werden wir so umrüsten, dass der Lichtstrahl nach unten geht und die Solarlampen werden entfernt.

Der natürliche Wechsel von Tag (hell) und Nacht (dunkel) ist der grundlegende Rhythmus jeglichen Lebens und eines der wichtigsten Elemente unserer funktionierenden Ökosysteme. Die Lichtverschmutzung in den letzten Jahrzehnten hat massiv zugenommen und ist vergleichbar mit dem Plastikmüll in unseren Seen und Weltmeeren. Wir fordern einen sensiblen, gewissenhaften Umgang mit dem Thema Licht und ein ernsthaftes Nachdenken über diese Thematik. Es besteht sofortiger Handlungsbedarf.

Gedanken über Lichtmüll von Norbert Müller:

>Stünde hier ein Mensch im Licht, wärmer längst gegangen. Doch das Bäumchen kann das nicht, bleibt im Strahl gefangen, kann kein Blattgrün gelb verfärben, kann an Lichtstress sogar sterben. Sag mir lieber Steuerzahler, willst Du diesen Bodenstrahler? Darf er dieses Bäumchen quälen? Soll ich überall erzählen, dass Du´s weißt, wie es da leidet, weil Dein Licht Lichtmüll verbreitet, bis es umkommt, irgendwann, und was macht Dein Strahler dann?<

Auch unsere Stiftskirche erstrahlt im grellen Lichterglanz. Im Kirchenschiff befindet sich jedes Frühjahr eine Wochenstube von Fledermäuse (Großes Mausohr). Diese Tiere sind streng geschützt und wir fordern alle Verantwortlichen auf, diese dassive Bedrohung einzustellen. Grade an diesem besonderen Ort sollte die Schöpfung bewahrt werden.

Von innen beleuchtet

Alternativ könnte man unsere Stadtkirche von innen beleuchten, hierdurch würde ein viel harmonischeres Bild entstehen. Wenn man Wertheim bei Dunkelheit von oben betrachtet, ist es erschreckend, wie hell es hier in der Nacht ist.

Der Sternpark Rhön beweist uns, dass wenigen mehr ist. Wäre es nicht traumhaft schön, wenn man von unserer Sternwarte einen grandiosen Blick auf den Sternhimmel hätte? Dies wäre ein weiteres Highlight im Main-Tauber-Kreis.

Uwe und Roswitha Scheich, Wertheim

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